Keynes
Gesellschaft

A.II.4. Revision of the Treaty, 1922 (C.W, Vol. III)

 
In diesem Band, von Keynes selbst als Folgeband zu den „Economic Consequences of the Peace“ bezeichnet, informiert Keynes über die Entwicklung der Reparationsfrage in den zwei Jahren nach dem Friedensvertrag von Versailles, dessen Bestimmungen in diesem Bereich er 1919 so heftig kritisiert hatte. Keynes berichtet, dass erfreulicherweise von diesen Bestimmungen praktisch nichts umgesetzt wurde, dass aber die ungeklärte Reparationsfrage nach wie vor die politische und ökonomische Situation in Europa belaste, zumal es für Deutschland unmöglich sei, die damals geforderten Zahlungen zu leisten. Er macht weit reichende Vorschläge, die zu einer drastischen Reduktion der Reparationsforderungen geführt hätten, verbunden mit einem Verzicht der USA und Großbritanniens auf Rückzahlung ihrer Kredite (USA vor allem an Großbritannien, dieses wiederum vor allem an Frankreich) zur Finanzierung des Weltkriegs. Erfolg hatten diese Vorschläge leider nicht. Erst 1931 in der Weltwirtschaftskrise, als es ökonomisch und vor allem politisch zu spät war, wird auf der Konferenz von Lausanne ein Ende der Reparationszahlungen vereinbart.