A.II.6. The Economic Consequences of Mr. Churchill, 1925 (C.W., Vol. IX, S. 207-230)
Dt.: Die wirtschaftlichen Folgen von Mr. Churchill. In Politik und Wirtschaft. Männer und Probleme. Ausgewählte Abhandlungen von J.M. Keynes ausgewählt und übersetzt von E. Rosenbaum. Tübingen/Zürich (Mohr/Siebeck) Polygraphischer Verlag 1956,
sowie in Harald Mattfeldt: Keynes. Kommentierte Werkauswahl. Hamburg (VSA) 1985
Winston Churchill war Schatzkanzler in der 1925 neu gewählten konservativen Regierung von Premierminister Austin Chamberlain. Er befürwortete wie viele andere die Rückkehr Großbritanniens zum Goldstandard, und zwar zum Vorkriegskurs. Viele hofften wohl, so an die frühere Größe Großbritanniens anknüpfen zu können. Dieser Kurs war inzwischen deutlich überhöht und die Rückkehr zur alten Parität beeinträchtigte die preisliche internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes, es sei denn, es gelänge, das Preis- und Lohnniveau um mindestens 10 % zu senken. Diese Lösung schwebte vielen vor; Keynes wandte sich jedoch vehement, aber vergeblich, gegen diesen Beschluss, weil er schon damals die Gefahren einer Deflation ebenso erkannt hatte wie die Schwierigkeiten, eine solche Politik durchzusetzen.
Nachdem er sich bereits in vielen Artikeln und Diskussionen gegen die Rückkehr zum Goldstandard zur alten Parität gewandt hatte, entschloss er sich, nachdem Churchill den Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht hatte, seine Ansicht in erweiterter Form als Buch zu veröffentlichen. Für die „Essays in Persuasion“ fertigte er eine kondensierte Fassung an; diese ist im Vol. IX der C.W. abgedruckt.